Alle haben eine Mission

Nach mindestens 25 Jahren persönlicher Entdeckungsreise zu diesem Thema, nach 18 Jahren Coaching und Körperarbeit mit unzähligen Klientinnen und Klienten, davon zwei Jahre mit remembering soul, bin ich überzeugt:

Jedem Wesen liegt ein Zauber inne. Jeder Mensch wird mit einer Mission geboren, die entdeckt, gelebt und zum Wohl der menschlichen und natürlichen Welt eingesetzt werden will. Manche Menschen sagen, dass die Seele die Mission kennt und wählt. Mit dem Eintreten in den Körper, beim Geburtsprozess oder vielleicht auch erst später, wenn sich der Verstand bildet, vergessen wir, wofür wir eigentlich hier sind. Deshalb brauchen wir Techniken, die den Verstand ein bisschen ausbremsen, um uns an die Mission zu erinnern. Die meisten meiner Klientinnen und Klienten beschreiben die Entdeckung ihrer Mission als Wiedererkennen oder als Erinnern. Auch ich erlebe es so. Es geschieht schrittweise. Wie Puzzleteile, die sich nach und nach zu einem Bild zusammenfügen. Dabei ist das Timing, wenn wir es zulassen, unglaublich präzise. Bist du dazu bereit, werden Teile des Bildes erkennbar. Und dieses Bild ist eigentlich nie eine grosse Überraschung, sondern auf magische Weise vertraut und naheliegend.

Die Mission der Seele entfaltet sich von innen, aus dem Kern des Wesens, ähnlich einer Pflanze. Diese Mission wird gefühlt und entdeckt von all jenen, die bereit sind zu lauschen, zu spüren und ihre innere Ausrichtung und Verbundenheit mit der Seele und der Natur sowie mit Hingabe über die Bedürfnisse des Egos zu stellen. Die Missionen des Egos erkennt man daran, dass sie im Kopf entstehen, dass sie kaum Demut erfordern, dass sie im Grunde Anerkennung, Status und Erfolg zum Ziel haben, dass sie nicht dem Wohl aller Lebensformen dienen und vor allem keine tiefe Transformation der Persönlichkeit fordern, in der das Ego sich in den Dienst der Mission stellt und seine eigenen Bedürfnisse zurücknimmt.

Fünf Gründe, warum jeder Mensch das Recht haben sollte, seine ureigene Mission zu entdecken und zu leben:

  • Es dient der Gesundheit. Menschen, die ihre Mission – die Mission der Seele – leben, sind näher bei sich. Sie spüren sich besser, erkennen dadurch Grenzen besser. Kurz: Sie verausgaben und verbiegen sich weniger, und das tut dem Körper und der Psyche gut. Sie finden Sinn und haben dadurch mehr Energie und Durchhaltevermögen. Sie fühlen sich lebendiger, leben generell gesünder und haben weniger oft Krankheiten, die durch Kompensationsmuster entstehen, angetrieben von unterdrücktem und somit unbewusstem Schmerz, Wut und Trauer darüber, dass ihnen der natürlichste Ausdruck ihrer Selbst nicht gestattet wurde.
  • Es ist gut für die Natur, das Klima und die Tierwelt. Menschen, die sich an die Mission ihrer Seele erinnern und lernen, diese zu leben, spüren, wie ihre innere Natur mit der äusseren Natur verbunden ist. Ihr Beitrag an die Welt ist so natürlich wie der Apfelbaum, der seine Äpfel schenkt. Sie wissen um das heilige Leben in jeder Pflanze und jedem Tier und gehen daher respektvoll damit um. Weil sie durch das Leben ihrer Mission tiefe Erfüllung finden, ist ihr Lebensstil in der Regel einfach und belastet die Umwelt wenig.
  • Es dient dem Frieden. Menschen, die die Mission leben, zu der ihre Seele sie berufen hat, denken, fühlen und leben integral. Sie schliessen keine Menschengruppe, keine Tiere oder Pflanzen aus ihrem Herzen aus, sondern fühlen sich dem Wohl aller Lebensarten verpflichtet, was ein friedliches Miteinander fördert.
  • Es verstärkt die Gerechtigkeit. In einer Welt, in der jeder Mensch seine tiefste Mission entdecken und leben darf, hat es Platz für alle – nicht nur für jene, die zufällig in ein System passen, das ein paar wenigen dient und viele ausschliesst und zurücklässt. Jede Gabe, jeder Mensch und somit jede beseelte Mission ist Teil eines Ganzen, das sich entfaltet, wenn jedes Wesen seine Nische ausfüllen und beleben darf.
  • Es dient dem würdevollen Altern. Menschen, die den Weg gegangen sind, die Mission ihrer Seele zu erfüllen, werden zu weisen Alten voller Würde und Schönheit. Sie haben ihr Leben mutig und wahrhaftig und zum Wohl der Gemeinschaft gelebt. Durch ihre Präsenz werden sie zu Leuchttürmen einer Gesellschaft.

Ich sehe und fühle noch mindestens tausend weitere Gründe, warum es sinnvoll ist, allen Menschen – vom Kleinkind bis zum Greis – die Chance zu geben, ihre ureigene Mission zu entdecken und zu leben. Einfach ist das nicht. Es erfordert oft eine tiefe Transformation und ist das wohl grösste, aber auch schönste Abenteuer, das der Mensch erleben darf.

Es ist schwer, diesen Weg allein zu gehen. Ohne Anleitung, Begleitung, Wissen und Unterstützung schaffen das nur wenige. Darum kann man nicht davon ausgehen, dass alle, die das möchten, es auch können. Es braucht mehr. Es braucht Politiker, Lehrerinnen, Eltern, Erzieher, Therapeutinnen, Ärzte, Vorgesetzte, Arbeitgeberinnen, Firmeninhaber, Gesundheitsmanagerinnen, Psychologen, CEOs, Hebammen, Grosseltern und überhaupt unzählige weise Männer und Frauen, die nicht nur wissen, wie man einem Menschen hilft, seine Mission zu entdecken und zu leben und die damit einhergehenden Schwierigkeiten als stärkende Prüfungen zu verstehen, sondern die den Weg dahin auch selbst gehen und gegangen sind.

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