Deine Beziehung mit der Natur

Nur wenige Klient*innen sprechen von ihrer Beziehung mit der Natur.

Sie sprechen über die Beziehung zu ihren Eltern, zu sich selbst, zu ihrer Arbeit, zu ihren Kindern, Freunden und Partner*innen. Manchmal über ihre Beziehung zu einem Tier oder einem Ort.

Jedoch kaum von ihrer Beziehung zur Natur, obwohl hier viel Schmerz und Leid, Ohnmachtsgefühle, Wut, Sehnsucht, Heimweh und anderes vergraben liegen.

Oft unbewusst.

Denn bei vielen ist die Beziehung zur Natur mit einer tiefen Zerrissenheit verbunden.

Mit der Erfahrung auf der einen Seite, wie heilsam, erholsam, friede- und freudvoll es sein kann, in der unberührten Natur zu sein. Viele wünschen sich mehr Zeit in der Natur, mehr Zeit, um im Wald zu spazieren, auf  Berge zu steigen, auf einer Wiese zu liegen, Blumen zu pflücken, am Wasser zu sitzen, zu atmen und einfach zu sein.  Auf der anderen Seite sind die meisten Menschen konfrontiert mit Nachrichten über die Zerstörung der Natur, Waldbrände, verschmutztes Wasser, Abholzungen und Tiere, die aussterben. Jeden Tag.

Das Wissen darum, dass wir die Natur brauchen, um zu atmen, zu essen und psychisch und physisch gesund und ausgeglichen zu sein, ist tief in unsere Zellen eingegraben. Viele Menschen spüren eine tiefe Liebe zur Mutter Natur und gleichzeitig einen tiefen Schmerz darüber, dass sie diese nicht beschützen können und mehr noch, dass sie an ihrer Zerstörung mitbeteiligt sind. Dieser Schmerz wird oft verdrängt und darum nicht als Ursache für die vielen Symptome erkannt, mit denen Menschen zu mir kommen.

Einige der Symptome, bei denen unbedingt auch an die Beziehung zu Natur gedacht werden sollte:

  • Unerklärliche Traurigkeit und Leere sowie Abhängigkeiten (z. B. unkontrolliertes Konsumverhalten, Alkohol- oder Spielsucht), um der Traurigkeit und Leere zu entfliehen.
  • Gefühl der Heimatlosigkeit
  • Gefühl der Sinnlosigkeit
  • Selbstsabotage, die im unbewussten Wissen gründet, dass der Mensch die Natur und somit seine Heimat zerstört.
  • Ohnmachtsgefühle wie sich ausgeliefert, macht- oder mutlos fühlen, was sich oft in diffusen Zukunftsängsten zeigt.
  • Wut, die oft unterdrückt oder schlecht kanalisiert ist.
  • Lähmung, die mit Adrenalinkicks überwunden wird – Erstarrung und Depression
  • Ständige Angst, den Boden unter den Füssen zu verlieren – Schwindel

Und mehr…

Paradox
Paradoxerweise versuchen viele, diesen Symptomen und Ängsten mit Sicherheit in Form von Wohlstand und Konsum zu begegnen, was niemals gelingt, sondern im Grunde genommen das Problem noch verstärkt.

Es ist also wichtig, dass einem in einem ersten Schritt bewusst gemacht wird, woher ein Leid wirklich kommt. Ist die Beziehung zur Natur die Ursache, muss auch dort angesetzt werden.

Wie ist deine Beziehung zur Natur?

Beschäftigst du dich damit?

Die beste Medizin für alle Menschen, die an der Trennung von Mensch und Natur sowie den Folgen davon leiden, sind konkrete Schritte zum Schutz und zur Wahrung der Natur. In jeder Beziehung, die gesund ist, spielt das Geben und Nehmen eine wichtige Rolle. Das ist bei der Beziehung zur Natur nicht anders. Nur ist hier die Geben-und–Nehmen- Waagschale aus dem Gleichgewicht geraten.

Es geht also im zweiten Schritt darum, zu sehen, was man selbst tun kann. Wo handeln möglich ist. Denn der Schmerz, die Ohnmacht usw. müssen in Handlung umgewandelt werden.

Im eigenen Leben, aber auch nach aussen hin, als Engagement für die Natur, Pflanzen, Tiere und Umweltschutz oder für die Bildung von Menschen in diese Richtung.

Verstehen

Vielleicht bist du ein Mensch, der zuerst die Verbindung zwischen deinem persönlichen Leben und der Zerstörung der Umwelt und der Klimaerwärmung verstehen will.

Ein möglicher Start ist der IPCC Climate Report und der ökologische Fussabdruck der Schweiz.

Das Bewusstmachen dieser Zusammenhänge ist schmerzhaft. Aber oft ist es ein positiver Schock, der dich aus der Erstarrung befreit und dich zum Handeln motiviert.

Handeln

Im Internet gibt es sehr viele Anleitungen dazu, was man konkret tun kann. Einen möglichen Anfangspunkt findest du hier: WWF Footprint-Rechner

Du bist wichtig!

Manchen Menschen hilft es, zu verstehen, dass es sehr wohl darauf ankommt, was man tut und dass das Argument, dass es eh keinen Unterschied mehr macht, nicht stimmt, sondern das Leiden, der Zerstörung der Natur gründet, vergrössert.

Mehr dazu in meinem kommenden Blog: Du bist wichtig!

Grenzen anerkennen
Und immer ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu anerkennen und nicht den Anspruch zu haben, das Unmögliche zu schaffen. Gleich die ganze Welt retten und alle Umweltsünder bekehren zu wollen. Dieser Anspruch kreiert noch mehr Leid und ist nicht hilfreich.

Hilfreich hingegen ist es, wenn wir entscheiden können zwischen Momenten, in denen wir bewerten und lernen und Momenten, in denen wir im Bedingungslosen sind und annehmen können, was ist.

Konkret heisst das, es gibt Zeiten, in denen du dich kritisch fragen darfst:

  • Wie ist meine Beziehung zur Natur?
  • Leide ich darunter?
  • Wo schade ich der Natur am meisten?
  • Wo bin ich unbewusst oder träge?
  • Wo habe ich Ausreden?
  • Und – was kann ich konkret tun?

Und Zeiten, in denen du dich und die Umstände bedingungslos annehmen darfst, wie sie sind. Zum Beispiel indem du dir vergegenwärtigst, dass jedes Leid auch zum Lernen und Wachsen da ist und somit einen Sinn hat.

Wir brauchen die Natur.

Wir brauchen unsere Liebe zur Natur.

Wir brauchen den Willen, das zu schützen, was uns heilt und nährt.

Ohne diesen Willen fällt es uns schwer, uns selbst wirklich ernst zu nehmen und zu lieben. Die Sorge um die Natur ist somit die Sorge um dich selbst.

Dein Wohl ist wichtig.

 

 

 

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