Glaubenssätze

…sind wie eine Brille

Glaubenssätze sind wie eine Brille, die unseren Blick auf uns selbst, unsere Vergangenheit, unsere Umgebung und auf unsere Zukunft färbt.

Was wir glauben bestimmt, was möglich und was nicht möglich ist.

Es gibt kollektive und individuelle Glaubenssätze. Und sie alle beeinflussen unser Verhalten und somit auch, wohin unser Leben geht, individuell und kollektiv.

Glaubenssätze bestimmen zu einem grossen Teil, ob wir als Individuen, als Teams, Familien, in Gemeinschaften, als Gesellschaft und Weltengemeinschaft unser Potenzial entwickeln oder hemmen.

Ein Mensch, der glaubt, er sei nicht zu mehr fähig als zum Ausführen von Befehlen, wird dadurch in seiner Entwicklung gebremst werden und seine Fähigkeiten niemals ausschöpfen.

Wenn eine Frau glaubt, sie sei hässlich, wird ihre Entwicklung zur besten und natürlichsten Version ihrer selbst gebremst sein.  

Glaubt ein Mann, er müsse eine ganz bestimmte Art von Erfolg haben, um geliebt zu werden, wird er vielleicht sein wirkliches Talent niemals entdecken.

Und diese Talente all dieser einzelnen Menschen sind Geschenke oder, wenn sie nicht gelebt werden, Verluste für alle.

Leider erlebe ich sehr oft, dass Menschen ernsthaft glauben, sie seien im Innersten wertlos. Das ist sehr traurig. Für alle. Denn wir alle haben dann nichts von dem Wunderbaren, das der Mensch zu geben und zu schenken hätte. Es wird von Komplexen, Fassaden und unterschiedlichsten Symptomen überdeckt und erstickt.

Wie viel Potenzial geht uns so verloren?

Ich bin überzeugt, es ist viel.

Um Glaubenssätze zu erkennen, muss man genau hinsehen.

Zum Beispiel konnte ein Klient beim genauen Hinsehen erkennen, dass er sich tendenziell zurücknahm und sich wenig einbrachte, obwohl er viele Ideen hatte. Zusammen entdeckten wir den Glaubenssatz: Ich muss mich zurücknehmen, um liebenswert zu sein. Er war mit einem Vater aufgewachsen, der die «verrückten» Ideen des Sohnes immer bekämpft und durch seine «besseren» Ideen ersetzt hatte.

Ich erinnere mich an berührende Momente mit aufbrausenden Männern und lauten Frauen mit eigentlich empfindsamem, weichem Kern, die durch Erfahrung gelernt hatten: Wenn ich mich nicht ständig schütze und bereit zum Angriff bin, ist es gefährlich für mich.

Während meiner Ausbildung zur Rosenmethode Körperarbeit entdeckte ich meinen Glaubenssatz: Ich bin nicht liebenswert. Und ich sah klar, dass dieser Satz bis dahin mein ganzes Leben geprägt hatte. Das Auflösen dieser vererbten Prägung führte zu grossen Veränderungen in meinem Leben. Dass jene Stellen, die vorher von Einsamkeit gezeichnet gewesen waren, nun durch liebevolle Freundschaften gefüllt wurden, war eine davon.

Viele können beobachten, dass ihr Leben geprägt ist vom Glauben, sie müssten sich immer sehr anstrengen, jemand sein oder etwas erreichen, um liebenswert zu sein.

Was glaubst du, was musst du tun, oder wie musst du sein, um liebenswert zu sein?

Viele haben auch Glaubenssätze über das Geld.

«Damit kann man kein Geld verdienen!» höre ich oft sagen. Und ich frage zurück: Stimmt das?

Womit würdest du dein Geld verdienen, wenn man mit allem Geld verdienen könnte?

Ja, manchmal lohnt es sich zu fragen, was, wenn alles möglich wäre?

«Nie im Leben schaffe ich das!» Fühlt es sich nur so an, oder stimmt es wirklich?

Was traust du dir nicht zu, jedoch, wenn alles möglich wäre, was würdest du tun?

Einige der sehr blockierenden und manchmal sehr unbewussten, aber nicht weniger wirksamen Glaubenssätze sind:

  • Frau und Mann sind nicht gleichberechtigt.
  • Weisse Menschen und farbige Menschen sind nicht ebenbürtig.
  • Der Mensch und die Natur sind voneinander getrennt.
  • Menschen wissen nicht, wie sie im Einklang mit der Natur leben können.
  • Wer das meiste Geld hat, hat am meisten Macht.
  • Lieb sein bringt dich im Leben nicht weiter.
  • Nur jene, die in der Schule erfolgreich sind, bringen es später zu etwas.
  • Mann muss über Leichen gehen, um etwas zu erreichen im Leben.
  • Sich verletzlich zeigen bedeutet Schwäche zeigen.
  • Überall, wo ich hinsehe, ist Krieg.

Was wäre, wenn manche Dinge nur so sind, weil wir glauben, dass sie so sind?

Wenn wir davon ausgehen, dass wir die Welt so erschaffen, wie wir glauben, dass sie ist, dann müssen wir lernen, Glück und Friede über das Rechthaben zu stellen und neue Sätze verankern und leben.

  • Jeder ist wertvoll.
  • Frau und Mann sind ebenbürtig.
  • Wir wissen, wie wir im Einklang mit der Natur leben können.
  • Überall, wo ich hinsehe, ist Friede.

Manchmal hindert uns ein Glaubenssatz daran, jemandem wirklich zuzuhören. Dann sagen wir vielleicht: Das kann nicht sein, das glaube ich nicht.

Kann das wirklich nicht sein? Manchmal lohnt es sich, das noch einmal zu überprüfen.

Viele blockieren und hemmen ihre Liebsten in ihrer Entwicklung, indem sie glauben, sie müssten anders sein, als sie sind. Zum Beispiel weniger schüchtern, mutiger, stärker, ein Junge statt ein Mädchen oder umgekehrt, nicht so laut, besser im Lesen und Schreiben, besser im Zuhören, erfolgreicher, Fokussierter, weniger anstrengend, angepasster …

Was glaubst du über deine Liebsten, wie sie sein sollten? Ist das hilfreich?

Die grössten Veränderungen bei Einzelpersonen, Paaren und Teams habe ich erlebt, wenn wir Glaubenssätze auflösen und neue installieren konnten, die ihnen aufzeigten, dass sie verbunden sind mit ihrer Umgebung, dass sie das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben und dass ihr Wert und ihre Liebenswertigkeit bedingungslos sind.

In den Einzelsitzungen begleite ich das Auflösen blockierender Glaubenssätze mit dem Noetic Field Balancing, das nicht nur hilft, verborgene, blockierende Glaubenssätze ans Licht zu holen, sondern diese auch aufzulösen. Manchmal zeigen sich Glaubenssätze aber auch im Rahmen der Rosenmethode Körperarbeit.

Sei es bei Paaren, Teams und anderen Interessengruppen: Es wird genau hingeschaut, wo Entwicklungen gebremst werden und versucht, über Fragen die blockierenden Glaubenssätze zu finden. Das Lösen der Glaubenssätze geschieht dann über verschiedene Schritte. Beispielsweise gilt es herauszufinden, ob der Glaubenssatz womöglich Vorteile brachte, ob er uns möglicherweise geschützt hat. Es geht darum zu verstehen, wie er entstanden ist, um Vergebung und Loslassen. Und manchmal ist das Ersetzen des Glaubenssatzes durch einen neuen wichtig.

Und nun möchte ich sagen, dass ich tief und fest glaube, selbst wenn ich dich nicht kenne, dass du eine zutiefst liebende Seele bist.

Unabhängig davon, ob du es weisst oder nicht.

In Liebe, Milena

Remembering Soul

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