Die Kunst, immer wieder zu sich zu finden

Ob ich gut bei mir bin oder neben mir stehe, macht einen grossen Unterschied in meinem Alltag. Bin ich zentriert, sind die Tage leichter, mein Geist beweglicher und mein Handeln effizienter. Ich bin ruhiger, selbstbewusster und präsenter. Dadurch mache ich weniger Fehler. Kann ich mich spüren, fällt es mir viel leichter, mich abzugrenzen, Nein zu sagen und Entscheidungen zu treffen. Wenn ich gut mit mir verbunden bin, bin ich paradoxerweise weniger mit mir selbst beschäftigt und kann somit auf mein Mitgefühl und mein Verständnis für meine Mitwelt zählen.

Damit bin ich nicht allein. Wer den Zustand des Bei-sich-Seins kennt, möchte immer wieder dahin. Viele sehnen sich nach der Klarheit, die sie darin finden, nach der Zentriertheit und dem Mut, stimmig zu handeln. Deshalb wollen viele meiner Klientinnen und Klienten lernen, immer wieder zu sich zu finden. Fünf Möglichkeiten:

Dein Start in den Tag
Wie du in den Tag startest, hat einen grossen Einfluss darauf, wie dein Tag verläuft. Es lohnt sich also, jeden Morgen, bevor das Treiben des Tages dich von dir wegträgt, einen stillen Moment für dich zu haben. Du kannst dich wahrnehmen, deinen Körper und deine Emotionen spüren und beobachten, wie sie kommen und gehen. Du kannst deinen inneren Bildern, deinen Träumen und Wünschen Raum geben, ihnen erlauben zu wirken und dich entscheiden, was für ein Tag es werden soll: Heute möchte ich besonders präsent sein. Besonders liebevoll. Heute möchte ich mich der Freude annähern. Oder einfach mir selbst. Heute will ich ganz ehrlich mit mir sein. Und so weiter.

Dich selbst spüren
Dich zu spüren bringt dich wieder in Kontakt mit dir selbst. Nimm dir im Laufe des Tages immer mal wieder Zeit, um zu spüren, wie es dir gerade geht. Wie sich dein Körper anfühlt, wie du atmest. Bewusste Bewegung, therapeutische Massagen und Körperarbeit können dabei helfen.

Langsamkeit
Bewege dich langsam, atme bewusst, fühle jeden Schritt und jede Bewegung, denke langsam. Das wird dir helfen, wieder zu dir zu finden.

Deine Bedürfnisse
Wer gut bei sich ist, nimmt seine Bedürfnisse nach Ruhe, nach Inspiration, nach Austausch, nach Lebendigkeit, aber auch den seelischen oder körperlichen Hunger nach Liebe, Freude, Zuwendung und so weiter wahr – selbst dann, wenn diese Bedürfnisse nicht gleich erfüllt werden können. Wenn du dich selbst nach deinen echten Bedürfnissen fragst und dir erlaubst, diese wahrzunehmen, kann dich das wieder zu dir zurückbringen. Achte darauf, dabei nicht in Kompensationsmuster zu verfallen, etwa indem du isst, anstatt dir Ruhe zu gönnen.

Unangenehmes zulassen
Erlaube dir, auch unangenehme Gefühle zu haben. Denn wenn du unangenehme Gefühle oder Schmerzen nicht spüren willst, entfernst du dich von dir selbst. Möglicherweise brauchst du dafür Hilfe von jemandem, der sich damit auskennt, wie man unangenehme Gefühle auf heilsame Weise zulässt.

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